Donnerstag, 19. Januar 2017

Tagebucheintrag eines Hundes vs Menschens

Nelson
[10:00 Uhr] Heute wird suuuuuuper. Ich bin irgendwann kuschelnd mit meiner Schwester wachgeworden - die ist soooo toll flauschig, da schläft man immer gut, auch, wenn es leider etwas war ist - und habe sie erst mal geweckt. Dann gab es lecker Fressen, auch wenn ich es mir mit meinen 3 Geschwistern, die hier sind teilen muss....
[15:00 Uhr] Da bin ich wohl wieder eingeschlafen, aber so ein Hundeleben ist echt anstrengend: Fressen, mit anderen spielen, in diesem wunderbaren weißen Zeug herumtollen - das fliegt so lustig und ist ganz kalt... -, mit den anderen Hunden kuscheln. Da wird man doch auch mal ein klein wenig schlafen dürfen. So 8 Stunden. Ist doch super.
[16:00] Uhhh da kommen Leckerlies!!! Wenn ich mich hier hin setzte und gaaanz lieb schaue, bekomme ich bestimmt welche. WIE WAR DAS? Ich muss etwas dafür machen?
...
...
Okay, es sind Leckerlies und ich muss mich auch nur hinlegen und/oder hinsetzten, dass ist einfach, mache ich ja auch sonst oft.
[20:00] So viel mehr habe ich nicht gemacht. Ich habe aber mit dem roten Stoff gekuschelt, der irgendwie nach Mensch riecht. Aber nach keinem, der hier wohnt. Ich kenne den aber schon und das ist gut. Aber ich mach´s mir erst mal wieder gemütlich... GÄÄÄÄHN

Ich
[7.24] Wo ist mein Kaffee? Ohne den wird die Physikvorlesung echt schwer auszuhalten, die hab ich ja als letzte Vorlesung heute...
[10:00] Wird es irgendwann mal spannend, was wir machen müssen? Und wieso redet er in der Physikvorlesung über Kartoffeln?! Aber naja, vielleicht braucht man das ja irgendwann nochmal.
[10:01] Immer noch Kartoffeln, jetzt so schöne Bratkartoffeln... mhhhh, das wäre super.
[10:03] Man jetzt habe ich Hunger, was gibt es gleich in der Mensa? ---- Mh, ich weiß was ich nehme.
[10:05] Und ich dachte, auf Nelson warten dauert lange... gefühlt sind jetzt schon Tage vorbeigegangen und es dauert immer noch eine Stunde, bis die Vorlesung vorbei ist.
*[10:10] Nelsons Fotos auf dem Handy anschauen und darauf warten, dass die Vorlesung vorbeigeht*
[13:00] Ich habe ja gar keine warme Hose fürs Gassi gehen und so ein Hundehandtuch wäre auch ganz praktisch... Ich schau mal was es so im Internet gibt.
[14:00] Verdammt, wie bin ich jetzt bei den Hundevideos gelandet? Jetzt muss ich aber wirklich Mathe weitermachen.
[14:20]-[18:00] Mathe machen ist langweilig, deswegen verschönere ich mir die Zeit, indem ich ab und an ein Hundevideo anschaue, meistens Erziehungsratgeber.
[18:00] Ich könnte jetzt noch weiter Mathe machen... Könnte.... Mathe.... Ich schreibe erstmal einen neuen Blogeintrag.


Da ich vermute, dass dauernde Blogeinträge darüber, wie lange es noch dauert, bis Nelson kommt und die Information, dass ich mich informiere, wahrscheinlich nicht äußerst abwechslungsreich und spannend zu lesen sind, dachte ich mir, dass ich mal einen Ablauf von meinem und Nelsons Tagesablauf mache. Hierbei muss ich aber sagen, dass Nelsons teil nur auf Vermutungen und Beobachtungen beim Besuch bezogen sind. Ganz genau sagen, was er momentan macht, kann ich nicht. Also viel Spaß beim Lesen und einen schönen Abend!

Donnerstag, 12. Januar 2017

Das Paradoxon der Wartezeit

Da ich grade definitiv nicht lernen müsste und auch nicht schon seit 2 Stunden ein quälend langweiliges Skript zusammenfasse, habe ich Zeit, ein Update zu geben.

Mittlerweile sind es nur noch 16 Tage, bis der große Tag gekommen ist. Wenn ich mit Leuten darüber reden, wie lange es noch dauert, komm meistens die Rückmeldung, dass 16 Tage ja "nur noch ein Katzensprung" sind und das viel schneller vergeht, als ich denken würde... Das stimmt teilweise. Ich schreibe einen Tag bevor ich Nelson abhole eine Matheprüfung. Während des Lernens fällt mir auf, dass es ja nicht mehr lange hin ist und ich müsse anfangen zu lernen, bzw. mehr lernen, sonst schaffe ich das nicht bis zur Klausur. Dazu muss ich sagen, dass ich nie gut war, in der Vorbereitung für Prüfungen, deswegen ist dieser Gedankengang relativ normal. Aber wenn ich jetzt daran denke, dass es noch 16 Tage sind, bis ich Nelson abhole, habe ich das Gefühl, es dauert ewig. Das ist ziemlich paradox, weil ich die Klausur, einen Tag vorher, als zu schnell nahe kommend sehe und Nelson als zu langsam. Daran sieht man sehr schön, wie Emotionen und Gefühle die eigene Wahrnehmung ziemlich stark manipulieren können. Man kann sich gleichzeitig gegen ein näherkommendes Datum sträuben und es sehnlichst herbeiwünschen.

Da ich aber sehr viel Zeit finde, mich irgendwie anders zu beschäftigen, als zu lernen - wenn ich nach x abgeschriebenen Seiten echt keinen Kopf mehr für Mathe habe - habe ich mir meinen Plan etwas weiter ausgearbeitet und habe einen Schnuppertermin bei einer Hundeschule gemacht. Die Hundeschule war mir vor allem wichtig, dass Nelson weiterhin genügend Sozialkontakte hat, da ich denke, dass es gut ist, wenn er lernt, wie er mit anderen Hunden umgehen sollte. Hier, wo ich wohne, gibt es zwar mehrere Hund, von denen ich aber die Besitzer nicht kenne, somit wird ein geregelter Sozialkontakt erst mal schwierig. In meiner neuen Wohnung gibt es deutlich mehr Hunde, die auch in Gruppen gehen, somit ist die Chance auf Hundekontakte dort sehr hoch.
Natürlich ist eine gute Hundeschule auch sehr sinnvoll für die Erziehung, aber darüber kann man ja erst berichten, wenn man mal dort war.

Momentan habe ich die erste Woche geplant, dies zwar nicht nach Stunden, aber ich habe mir aufgeschrieben, was ich in der Woche erziehungstechnisch machen sollte und möchte. Hierunter fallen unter anderem die Stubenreinheit - auch wenn Nelson im Prinzip stubenrein ist, wenn ich ihn bekomme, aber durch die ganz andere Situation und auch dadurch, dass ich darauf achten muss, wann er mal raus muss, kann es hier auch mal zu Malheuren kommen -, die Gewöhnung an den Schlafplatz und erste Grundübungen. Hier muss ich natürlich schauen, in wie weit ich Nelson damit fordere, ihn aber nicht überfordere.
Auch stehen einige Verhaltensweisen für mich auf der Liste, im Prinzip Dinge, die einem die spätere Erziehung erleichtert. Das Futter nicht dauerhaft stehen lassen, manche Türen schon mal zumachen, wenn man in dem Raum ist, damit der Welpe langsam an das Alleine lassen gewöhnt wird usw.
Ich vermute nämlich sehr stark, dass ich, sobald Nelson da ist, erstmal alles vergesse, was ich gelesen habe, somit ist so eine Art Handbuch für den ersten Tag (wie ich mich verhalten sollte) ganz sinnvoll.
Aber wenn ich das genau bedenke, brauche ich das bestimmt nicht, schließlich verliert man sich ja auf keinen Fall in diesen liebevollen, kleinen, braunen Augen des Flauscheballs...
Ich werde mich nun weiter ans Lernen begeben und wünsche Euch noch einen schönen Abend.

Montag, 9. Januar 2017

Welpenschupsen und andere Dinge, die man mit Welpen machen kann

Am Samstag war ich mit meinem Freund bei Nelsons Züchterin und durfte Nelson noch einmal besuchen, bevor ich ihn am 28. ganz abhole. Trotz des angekündigten Eisregens, entschieden wir uns, hinzufahren, da wir sonst Nelson bis zum Abholtag nicht sehen könnten. Die Fahrt verlief sehr gut und als wir in den Garten kamen, stürmten kurze Zeit später die vier verbleibenden Welpen durch den Schnee auf uns zu und wuselten um uns herum. Natürlich dauerte es nicht lange, bis wir uns in den Schnee hockten und erst mal alle Hunde durchgekuschelt hatten. Ich konnte mir kaum vorstellen, dass ein Welpe, den ich mit einem Alter von 5 Wochen gesehen hatte, noch niedlicher werden konnte, als er da war. Da wurde ich eines Besseren belehrt. Welpen können noch viel niedlicher werden.
Dadurch, dass Nelson noch ein Stück größer geworden war und somit sein Kopf "hundiger" geworden ist, war er schon ein ganzes Stück niedlicher. Den letzten Rest gab noch sein flauschiges und üppiges Fell, was ihn etwas explodiert aussehen ließ.

Als uns - den Hunden und Menschen - dann zu kalt wurde, wurde der Ort des Geschehens ins Haus verlagert. Natürlich konnten wir nicht widerstehen, weiter mit den Welpen zu kuscheln. Ich meine, wer könnte schon diesen treuen Augen, die zu einem flauschigen Lebewesen gehören, widerstehen und das weiche Fell nicht streicheln?
Schnell haben wir festgestellt, dass Nelson fast überall kitzelig ist, was zu viel Gelächter führte, da er sich dann selbst gekitzelt hat, weil er das Bein hochzieht und sich sozusagen kratzt. Ich wollte ihn nicht zu sehr ärgern, also habe ich ihn dann noch ein bisschen gestreichelt und mit ihm gekuschelt.
Währenddessen ist mir bewusst geworden, dass es tatsächlich mein Hund ist und ich schon jetzt ruhig mit ihm kuscheln kann, ohne dass er sich entfernt. Das ist vielleicht für die meisten selbstverständlich, aber durch die kleinen Panikgedanken, die ich im letzten Beitrag erwähnt hatte, war ich auch ein bisschen besorgt, ob mich Nelson nach längerer Zeit noch mag.


Danach haben sich die Welpen geschupst: Nelson lag mit den Hinterpfoten an meinem Bein und hat sich - mal wieder - selbst gekitzelt. Dadurch hat er sich lang gemacht und von meinem Bein weg geschoben.
Der Tag war echt schön - gefüllt mich Hunden und guten Gesprächen. Da ich viel mit Nelson gekuschelt habe, habe ich es nicht geschafft, viele Fotos zu machen. Deswegen gibt es nur ein oder zwei Handyfotos, die mein Freund gemacht hat.
 Als wir dann abends wieder in meiner Wohnung waren, ist mir aufgefallen, dass ich eigentlich noch nicht erwartet hatte, dass der letzte Besuch schon dran war. Gefühlt war ich der Meinung, dass er ist in etwa einer Woche dran ist. Andererseits ist es jetzt schon fast schwerer, die letzten 19 Tage noch abzuwarten, ohne, dass man das Gefühl hat, die Zeit würde nicht vergehen. Deswegen hoffe ich weiterhin, dass ich mich durch das Lernen für die Prüfungen gut ablenken kann.

Mittwoch, 4. Januar 2017

Der letzte Adventskalender

Heute ist es endlich soweit, ich beginne den letzten Adventskalender. An alle, die sich jetzt fragen, ob ich durch das lange Warten durchgedreht bin, oder meine geistigen Fähigkeiten vollkommen verschwunden sind: Nein, mir geht es gut. Mein Freund hatte mir nur, als es noch 48 Tage waren, bis ich Nelson bekomme, 2 Adventskalender geschenkt, damit ich jeden Tag mitbekomme, dass es nicht mehr lange dauert. Heute konnte ich, da es nur noch 24 Tage sind, das erste Türchen von dem letzten aufmachen.

Momentan kann es zugleich nicht schnell genug gehen, bis die Zeit vergangen ist, aber da jetzt die Uni wieder angefangen hat, bekomme ich genug Ablenkung - bzw. hoffe ich - damit ich nicht dauernd nachschaue, ob der Countdown schon niedriger geworden ist.
Aber das Problem ist gleichzeitig, dass ich so langsam "kalte Füße" bekomme. Mir wird unterbewusst bewusst, dass in 24 Tagen ein Lebewesen bei mir ist, für das ich die Verantwortung trage, das jeden Tag 3 Mal - am Anfang vielleicht auch mehr, je nachdem, wie gut er sich an die trainierte Stubenreinheit erinnert - für längere Zeit raus muss, welches Training und Konsequenz braucht, was Geduld fordert und "richtig" erzogen werden muss. Versteht mich jetzt nicht falsch, ich freue mich sehr auf meinen Nelson und bereue die Entscheidung nicht, aber da ich ein Mensch bin, der sich über alles Gedanken macht, gehört das auch dazu. Ich finde auch, dass es richtig ist, sich diesen Gedanken zu stellen, sowohl vor der Entscheidung, einen Hund aufzunehmen, als auch danach. Davor ist natürlich daher wichtig, dass man, wenn man bemerkt, dass man die Verantwortung und die Pflichten nicht schafft, sich keinen Hund holt.
Nach der Entscheidung solche Gedanken zu haben, erschien mir anfangs sehr lästig, weil die Gedanken ja definitiv keine Panik auslösen, wenn man bemerkt, wie viel mehr Verantwortung man haben wird. *hust* definitiv nicht *hust*. Aber in den letzten Tagen habe ich gemerkt, dass die Gedanken auch sehr hilfreich sind, Ich meine, Zweifel sind doch immer äußerst hilfreich, das weiß doch jedes Kind. Solange sie in Maßen sind oder nicht vorhanden. Da sind sie am hilf-reichsten.
Aber durch diese "Panikgedanken" habe ich mich motiviert, einen Plan zu schreiben, wie ich die ersten Tagen strukturieren will, bzw. mir darüber Gedanken zu machen. Natürlich kann man nicht alles planen, da Nelson ja auch einen eigenen Charakter hat und ich momentan nicht weiß, wie gut es ihm nach der 2 Stunden-Fahrt und ohne seine Geschwister geht. Da muss ich mich halt an Nelson anpassen, was aber selbstverständlich ist.
Aber ein Plan ist soweit, jedenfalls für mich, hilfreich, dass ich da auch Fütterungen eintrage, die ja zu anfangs noch Zuchtstättenzeiten stattfinden sollen, und ich mich auch darauf einstellen kann, früh aufzustehen, falls Nelson das braucht. Auch steht in den nächsten Wochen das Zimmer welpensicher machen an, damit ich das nicht machen muss, wenn Nelson schon da ist.

Am Samstag fahren mein Freund und ich Nelson noch einmal besuchen, bevor ich ihn dann Ende Januar ganz zu mir hole. Da mache ich dann viele Fotos und Videos.